Jobsuche als Student: ein Erfahrungsbericht

Am Ende vom Geld ist noch zu viel Monat übrig? Gerade als Studenten waren wir alle sicher mal in dieser Situation. Ein Job ist dabei wohl die naheliegendste Lösung des Problems. Wie ich als Student einen Werkstudentenjob gefunden habe und was man neben dem Gehalt noch von einem Job haben kann, erfahrt ihr in diesem Erfahrungsbericht!

Unternehmen finden: Woher weiß ich, wo ich arbeiten will?

Um die Frage zu beantworten, reicht wohl ein Satz: Ich wusste es nicht. Als ich 2018 mein Studium begann, wusste ich nur, dass ich Geld verdienen und am Besten noch Praxiserfahrung sammeln will. Mein erster Anlaufpunkt war die Plattform für Arbeitgeberbewertungen kununu. Auf der Plattform kann man beispielsweise nach seinem Studienort suchen und findet direkt ortsansässige Unternehmen. Das erste Unternehmen, bei dem ich als Werkstudent gearbeitet habe, habe ich auch so gefunden.

Alternativ lohnt sich auch ein Profil bei beruflichen Netzwerken wie Linkedin oder Xing. Hier bekommt man recht bequem auf sein dort erstelltes Profil zugeschnittene Jobvorschläge. Tipps, wie ihr euer Xing Profil gestalten könnt, findet ihr hier. Gelegentlich wird man auch direkt von Accounts angeschrieben – mir persönlich wurde auf diesem Weg aber noch nie ein interessanter Job angeboten. Über dieses sogenannte Social Media Recruiting erfahrt ihr mehr in diesem Blogbeitrag.

Es muss aber nicht immer der elektronische Weg sein. So können Jobmessen, wie sie oft von Hochschulen angeboten werden, auch eine gute Möglichkeit sein. So habe ich 2019 im Rahmen der Firmenkontaktmesse der Hochschule Mannheim meinen zweiten Studentenjob gefunden. Beim Schlendern zwischen den Messeständen kam ich ins Gespräch mit meinem zukünftigen Chef. Nachdem wir über das ein oder andere Thema gefachsimpelt haben, gab ich ihm meine Kontaktdaten. Nach einem kurzen Telefonat hatte ich auch schon den Job.

Ich bin mir bewusst, dass wohl die wenigsten auf diese Art und Weise in einen Job reinstolpern. Dennoch sollte man das Potenzial solcher Messen nicht unterschätzen: Statt deine Bewerbung auf gut Glück an ein Unternehmen zu schicken, hast du hier die Chance, schon mal eine Runde mit deinen zukünftigen Kollegen und Vorgesetzten zu plaudern. Dabei erfahren nicht nur deine Gesprächspartner, ob eine Zusammenarbeit mit dir was werden könnte: Auch du kannst sondieren, ob das Unternehmen interessant ist.

Bewerben, aber wie?

Zugegeben, mit meinem aktuellen Job hatte ich es recht einfach. Ich konnte erzählen was ich schon kann und musste am Ende des Gespräches einfach nur sagen, ob der Job mich interessieren würde. Schon hatte ich einen Job bei einer mittelständischen Unternehmensberatung.

Bei meinem ersten Job war es aber nicht so einfach: Unternehmen hatte ich zwar gefunden, aber nie Stellen, die zu mir passten. Bei fast allen Stellenanzeigen brauchte man Kenntnisse über Technologien, von denen ich noch nie gehört hatte. Daher hatte ich einfach mal die Firmen angeschrieben. Ich stellte mich kurz vor, erzählte, warum ich an einem Job interessiert bin und fragte höflich, ob man sich nicht vorstellen könnte, mich einzustellen. Natürlich habe ich auch gefragt, in welcher Form ich meine Bewerbung senden muss.

Viele Mails blieben unbeantwortet, einige Unternehmen meldeten sich aber und teilten mir mit, wo ich meine Initiativbewerbung hinschicken kann. Initiativbewerbung, was ist das? Das ist wohl der größte Joker, den arbeitswütige Studenten wie ich haben, denen es noch an Fachkompetenz fehlt. Im Prinzip ist es einfach eine Bewerbung, die nicht auf ein konkretes Stellenangebot geschickt wird. Tipps, wie ihr euch auf diese Art und Weise bewerben könnt, findet ihr in diesem Artikel.

Initiativbewerbungen sind eine gute Möglichkeit, sich bei einem Unternehmen zu bewerben, auch wenn es keine passende Stelle gibt. (Eigene Darstellung, erstellt mit imgflip.com).

Und meine Initiativbewerbung war erfolgreich: In meiner Einladung stand konkret drin, dass der Dresscode Business Casual ist. Also habe ich mir erst mal Ratgeber angeschaut, wie man sich korrekt im Business Casual kleidet und ging eine Runde einkaufen. Aber Kleider kaufen ist nicht die einzige Vorbereitung. Macht euch vor eurem Bewerbungsgespräch Gedanken, über was ihr erzählen wollt. Es gibt auch viele Leitfäden für Vorstellungsgespräche, die ihr euch vorher durchlesen solltet. Zum Beispiel diesen.

Arbeiten neben dem Studium: Das Resümee

Das Bewerbungsgespräch war erfolgreich und ich habe letztendlich den Job bekommen. Ab meinem ersten Semester konnte ich arbeiten. Zugegeben, es war hart. Man musste einiges für das Studium machen und nebenbei noch die Arbeit organisieren. Somit waren 50 bis 60 Stunden pro Woche, die ich mit Studium und Arbeit beschäftigt war, keine Seltenheit. Aber hat sich das Ganze gelohnt?

Nicht nur konnte ich gutes Geld mit meinem Werkstudentenjob verdienen und war somit recht unabhängig. Ich habe auch wichtige Praxiserfahrung gesammelt. Praxiserfahrung, die mir meinen zweiten Werkstudentenjob ermöglicht hat und mir auch die ein oder andere Vorlesung in höheren Semestern vereinfacht hat. Schließlich kannte ich den Stoff schon – ich musste ihn nämlich für meinen Job lernen.

Rückblickend hätte es mir gutgetan, mir im vornerein ein paar Zeitmanagement Strategien anzuschauen. Ich selbst musste mir das Zeitmanagement gezwungenermaßen selbst beibringen. Das Ganze kann sehr stressig werden und vielleicht mit dem ein oder anderen Misserfolg einhergehen. Daher ist Vorbereitung besser als Nachbereitung.

Wenn ihr also mit dem Gedanken spielt, einen Werkstudentenjob anzufangen, kann ich nur sagen:

  • Sucht euch zuerst Unternehmen, in denen ihr arbeiten möchtet, aber legt euch nicht nur auf ein Unternehmen fest!
  • Es gibt keine offenen Stellen, die auf euer Profil passen? Traut euch und reicht eine Initiativbewerbung ein!
  • Ihr habt es geschafft und wurdet zum Bewerbungsgespräch eingeladen? Noch habt ihr es nicht geschafft. Bereitet auch auf das Gespräch vor!
  • Ihr habt den Job bekommen? Glückwunsch! Aber die größte Herausforderung kommt erst jetzt. Bringt euch Zeitmanagement Strategien bei und bringt Studium und Job unter einen Hut!

Ihr wart erfolgreich auf der Suche nach eurem (Traum-) Job? Kommentiert und teilt eure Erfahrungen!

Ihr seid im Moment auf der Suche nach einem Job und kommt nicht auf einen grünen Zweig? Dann schreibt doch in den Kommentaren woran es liegt!

Referenzen und Empfehlungen

Blogbeitrag über Social Media Recruiting: https://ebusiness2020.wordpress.com/2018/05/13/meine-eindruecke-als-zukuenftige-absolventin-der-wirtschaftsinformatik-zu-social-media-recruiting/

Tipps für ein gutes Xing Profil: https://ebusiness2020.wordpress.com/2015/06/17/10-tipps-fur-ein-gutes-xing-profil/

Tipps zur Initiativbewerbung: https://bewerbung.com/initiativbewerbung/

Tipps fürs Bewerbungsgespräch: https://www.workwise.io/karriereguide/vorstellungsgespraech/vorstellungsgespraech-tipps

Strategien zum Zeitmanagement: https://www.studienstrategie.de/zeitmanagement/zeitmanagement-tipps/

Titelbild von Glenn Carstens-Peters auf Unsplash

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