#vivowi – Was die Wirtschaft über Blockchain und NFTs gerade wissen sollte!

Im Rahmen der Virtuellen Vorlesungsreihe Wirtschaftsinformatik #vivowi hielt Prof. Dr. Karin Gräslund von der Hochschule Rhein-Main am 30. Mai 2022 einen Vortrag darüber, was die Wirtschaft über Blockchain und NFTs gerade wissen sollte.

#vivowi ist eine virtuelle Vorlesungsreihe, bei der über den Tellerrand hinausgeschaut und Einblicke in verschiedene Themen rund um die Wirtschaftsinformatik gegeben wird.

Wie funktioniert die Blockchain?

Eine Blockchain ist ein gemeinsames Register der Transaktionen zwischen Partnern in einem Netzwerk, das digitale Fingerabdrücke von Daten speichert. Diese Fingerabdrücke nennt man auch Hashes. Die Daten setzen sich zusammen aus Inhalt, Herkunft, Ziel und Zeitstempel der Transaktion. Diese Transaktionen werden dann mittels Kryptographie in Blöcken als Register verkettet. Das Transaktionsregister wird mehrfach bei ausgewählten Netzwerkknoten als Kopie gespeichert.

Warum ist die Blockchain so sicher?

Der Verschlüsselungsalgorithmus wird so gewählt, dass der gleiche Input immer denselben Hash erzeugt. Sobald man innerhalb eines Blocks die Daten verändert, kann so der Hash als invalide erkannt werden. Wenn man nun mehrere Blöcke in einer Blockchain verkettet, wird bei jedem Block auch der Hash des Vorgängers gespeichert und für die Generierung des nächsten Hashs benutzt.

Da diese Blockchain schlussendlich auf mehrere Geräte verteilt ist würde eine Manipulation direkt mit Blick auf den letzten Hash auffallen, da sich dieser von denen der anderen Geräte unterscheiden würde. Daher erfolgt das Ganze in der Regel über das Mehrheitsprinzip, d. h. es wird das geglaubt, was die Mehrheit der beteiligten Computer als Hashes eingetragen haben.

Beispielgrafik für eine verteilte Blockchain

Das Ganze kann auch hier ausprobiert werden.

Signatur

Des Weiteren wird auch eine Signatur zur Authentifizierung der Beteiligten durchgeführt. Hierfür wird das Public-Private-Key-Verfahren verwendet, bei dem Nachrichten mit dem geheimen privaten Schlüssel signiert werden, während dies von anderen mit dem öffentlichen Schlüssel überprüft werden kann. Bei Änderung der Nachricht oder der Signierung mit dem falschen Schlüssel stimmen die generierten Hashes nicht überein und der Betrug fällt auf.

Varianten

Man unterscheidet zwischen öffentlichen und privaten Blockchains. Bei ersteren handelt es sich um für alle frei zugängliche Blockchains, bei denen jeder Lese- und Schreibrechte hat, z. B. Bitcoin. Bei zweiteren ist die Blockchain nur einer dedizierten Gruppe zugänglich.

Consensus-Variante

Die sogenannte Consensus-Variante bestimmt, auf welche Art und Weise man Tokens erwerben kann. Man unterscheidet grundsätzlich in drei Kategorien:

  • Proof of Work: Durch Aufwand in Form vom Einsatz von Rechenkapazitäten zur Lösung eines schwierigen kryptographischen Rätsels. Beispiel: Bitcoin
  • Proof of Stake: Es werden die bevorzugt, die bereits am meisten gemined haben.
  • Proof of Authority: Der Staat sagt, was gilt.

Als Validierungsanreiz wird entweder die Transaktion mit einer virtuellen Kryptowährung belohnt, z. B. bei Bitcoin, oder es existiert eine vertrauenswürdige Zentralinstanz.

Smart Contract

Der „Smart Contract“ bezeichnet den Quellcode, der die Regeln zum Handeln der Tokens bestimmt.

Was genau sind NFTs?

Die Abkürzung NFT steht für „Non fungible Token“ (dt. nicht austauschbarer Token). Dabei handelt es sich um auf einer Blockchain implementierte, nicht mehr änderbare Applikationen. Diese kennzeichnen eine eindeutige Token-Ausprägung, die nicht gegen andere Tokens derselben Art austauschbar sind.

Hiermit unterscheiden sie sich von inhärenten Kryptowährung-Tokens, auch Network-Native Tokens genannt, wie z.B. Bitcoin oder Ether, bei denen dies möglich ist.

Der aktuelle NFT-Standard ist auf dem Ethereum-Hauptnetz und seinen Layer2-Blockchains (ERC-721).

Geschichte der NFTs

Aktuell im Hype sind die „Bored Apes“ NFTs, bei denen es sich um einzigartige Kunstwerke handelt, die von einem Algorithmus generiert werden.

Ein berühmter Vorgänger von diesen NFTs ist „CryptoKitten“. Dabei handelt es sich um ein NFT-basiertes Videospiel, bei dem die Spieler einzigartige Katzen züchten und sammeln. Jeder dieser Katzen erhält einen Token in Form eines NFT.

Das erste digitale Kunstwerk wurde bei „Sotherbys“ versteigert und hat Rekorderlöse erzielt.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass Blockchains und NFTs ein sehr dynamisches Thema sind, welches aber aufgrund der Fälschungssicherheit großes Potenzial bietet. Bevor man jedoch in Coins oder NFTs investiert, sollte man sich erst einmal gut darüber informieren.

Bei weiterem Interesse für das Thema kann der Vortrag nachträglich angeschaut werden:

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